von Thorsten Kemmerich, 11.07.2018
Kunstrasen, Rollrasen, Tennis- oder Golfrasen, Schattenrasen, Zierrasen usw. – es gibt viele Begriffe für das schöne Grün in den Gärten, Parks oder Sportanlagen, die wir so gerne besuchen. Man könnte diese Fläche auch einfach als eine gepflegte, kurz geschorene Grasfläche bezeichnen. Weit verbreitet ist auch der Begriff des englischen Rasens, der für viele Gartenliebhaber das Ideal darstellt. Hier auf dem Festland können wir vom typisch englischen Rasen nur träumen. Denn auf der Insel herrschen für die Grünflächen, durch den häufigen Regen und durch die permanente feuchte Luft, optimale Wetterbedingungen, um zu gedeihen. Im Folgenden möchte ich Ihnen zehn ausschlaggebende Tipps mitgeben, wie Sie Ihren Rasen pflegen sollten, um ein ähnliches Ergebnis wie in England zu erzielen.
1. Der richtige Rasen
Wie soll Ihre private Grünfläche genutzt werden? Ist in Ihrem Garten ständig viel los, so dass er häufig betreten oder bespielt wird, so empfehle ich Ihnen einen Strapazier- oder Gebrauchsrasen. Für schattige Gärten sollten Sie unbedingt ein schattenverträgliches Rasengras wählen, wobei die Mischung unbedingt Lägerrispe (Pao supina) enthalten sollte. Wenn Sie in Ihrem Garten die Rasenfläche gar nicht betreten wollen und dieser nur optisch schön aussehen soll, empfehle ich Ihnen eine Zierrasenmischung.
2. Die optimale Schnitthöhe
Die Schnitthöhe sollten Sie über das ganze Jahr gleich beibehalten. Hier können Sie sich an einer idealen Schnitthöhe von 3,5 bis 4,4 cm orientieren. Im Sommer, bei Hitze und Trockenheit, können Sie die Schnitthöhe um einen Zentimeter erhöhen, um Wasser zu sparen. Denn es gilt: je tiefer Sie mähen, umso häufiger muss gemäht werden und umso schwächer werden die Gräser.
3. Die Anzahl der Mähgänge
In der Hauptwachstumszeit sollten Sie mindestens einmal pro Woche Ihren Rasen mähen. Das hat den Hintergrund, dass maximal die Hälfte des Aufwuchses auf einmal abgeschnitten werden sollte. Falls Sie einen Mähroboter haben, können Sie diesen sogar fast täglich zum Einsatz bringen. Somit hat der Rasen ständig die gewünschte Höhe und wird dichter. Ein auf der Fläche verbleibendes Schnittgut kann dem Rasen wichtige Nährstoffe zuführen.
4. Die optimale Wässerung
Je nach Bodenart benötigen Sie etwa 15 bis 25 l/m² Wasser für Ihre Rasenfläche. Lesen Sie hierzu doch unseren Blogpost über die 5 Tipps zur richtigen Wässerung.
5. Die richtige Unterstützung durch Düngemittel
Wenn Ihr Rasen mitgenommen aussieht, gelbliche Gräser erkennen lässt und ein lückiges Wachstum aufweist, kommt der Dünger zum Einsatz. Denn dann fehlt es Ihrem Rasen an wichtigen und erforderlichen Nährstoffen. Beim Einsatz von Rasenlangzeitdünger müssen Sie mit drei bis vier Düngegängen im Jahr rechnen, da dieses Düngemittel Ihren Rasen jeweils für einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten unterstützt. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass Sie im Frühjahr und im Sommer vermehrt stickstoffbetont düngen und im Herbst eher kaliumbetont, um den Rasen für den Winter zu stärken.
6. Bei Bedarf nachsäen
Wenn Ihr Rasen Lücken aufweist, die ungefähr Handteller groß sind, müssen Sie nachsäen. Dazu können Sie im Handel für die unterschiedlichen Rasentypen Nachsaatmischungen erwerben. Bevor Sie das Saatgut ausbringen, sollten Sie die kahlen Stellen mit einem Rechen leicht anrauen. Nach der Einsaat müssen Sie die Stellen feucht halten, damit die Gräser keimen können.
7. Entfernung von Moos
Wenn der Boden sauer, schattig und feucht ist, bildet sich gerne Moos. Dieses sollten Sie herausvertikutieren und eine schattenverträgliche Rasenmischung an den betroffenen Flächen nachsäen. Durch eine ausreichende Düngung und Bewässerung wird der Rasen dicht gehalten und Sie können Moos vorbeugen. Sollten Sie dennoch Probleme mit Moos haben, können Sie auf Moosvernichter zurückgreifen.
8. Bekämpfung von Unkräutern
Fehler bei der Anlage der Rasenfläche und eine mangelhafte Pflege führen dazu, dass sich Unkräuter bilden. Diese können natürlich das ganze Jahr über herausgestochen werden oder im Zeitraum Mai bis September mit Rasenherbizids bekämpft werden.
9. Einsatz von Kalk
Ein schlechtes Wachstum, Moosbefall und eine Ausbreitung von Unkräutern können auch den Hintergrund haben, dass der Säuregehalt, also der pH-Wert, im Boden nicht optimal ist. Dazu können Sie eine Bodenanalyse durchführen. Kalk ist sehr wichtig für die Regulierung des Säuregehaltes im Boden. Daher kann Kalk die Säuren neutralisieren, wenn der Säuregehalt zu hoch bzw. der pH-Wert zu niedrig ist.
10. Entfernung von Rasenfilz
Verbleibt das Schnittgut nach dem Mähen auf der Rasenfläche, um dem Rasen einerseits wichtige Nährstoffe zuzuführen, kann das andererseits auch zu einer Bildung von Rasenfilz führen. Daher sollten Sie im Frühjahr nach dem zweiten Rasenschnitt vertikutieren. Idealerweise haben Sie dann bereits zwei Wochen zuvor gedüngt. Allerdings sollten Sie nur zur Entfernung von Rasenfilz vertikutieren, da das Vertikutieren ohne Notwendigkeit die Gräser beschädigt.
Zusätzlich zu diesen Tipps kann ich Ihnen den Blogpost Rasenpflege im Wandel der Jahreszeiten empfehlen, der Ihnen eine sehr detaillierte Anleitung für die Pflege Ihres Rasens über das ganze Jahr vermittelt.
Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock
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