Arbeitsvertrag unterschrieben und dann?

Das Onboarding entscheidet über den ersten Eindruck

vom 29.01.2021

In Zeiten des Fachkräftemangels ist es schwierig die richtigen Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen und die besten Bewerber einzustellen. Hat man sie gefunden, ist es damit allerdings nicht getan. Denn es ist ebenso wichtig, diese Talente zu fördern und zu entwickeln, um sie ans Unternehmen zu binden und zu halten.

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag im neuen Job? Sicherlich haben Sie auch Vorfreude, Anspannung, Nervosität und Unsicherheit verspürt –Wie wurden Sie empfangen und welcher erste Eindruck hat sich bei Ihnen festgesetzt? Ein neuer Job bedeutet gleichzeitig auch immer einen Neustart im Berufsleben. Diese Unsicherheit in der Anfangszeit soll der Onboarding-Prozess abfangen.

Komm an Bord. Du bist hier willkommen

Das Onboarding, zu Deutsch An-Bord-Nehmen, ist nichts anderes, als der Prozess einen neuen Mitarbeiter in seiner Anfangszeit fachlich und sozial zu begleiten. Es ist ein Prozess, der bei einem positiven Einstellungsgespräch und der Unterschrift beginnt und mit dem Abschluss der Probezeit endet. In dieser Zeit werden ein Einarbeitungsplan befolgt, Checklisten abgearbeitet, dem neuen Teammitglied die zukünftigen Aufgaben im Unternehmen erklärt, die Unternehmensstruktur vorgestellt und die ersten Kontakte zu Kollegen und Informationskanälen aufgebaut.

Das Ziel des Onboardings ist es, den Talenten Besonderes zu bieten, um individualisierte, bedeutsame und relevante Arbeitserlebnisse zu schaffen, die über den ersten Eindruck entscheiden. Der neue Kollege ist mithilfe eines systematischen Einarbeitungsprogramms zielgerichtet ins Unternehmen zu integrieren. Beim sogenannten Preboarding, der Zeit zwischen der Einstellung und dem ersten Arbeitstag, steht die soziale Integration im Vordergrund. Der Arbeitgeber kümmert sich spürbar um den neuen Mitarbeiter. Die Vorfreude auf die gemeinsame Zusammenarbeit soll ausgedrückt werden. Es ist wichtig, dass eine nahtlose Kommunikation stattfindet. Erste fachliche Informationen werden weitergegeben und Schulungen durchgeführt.

Dann kommt der erste Arbeitstag. Die fachliche Einarbeitung beginnt und die Weichen für eine psychologische Sicherheit werden gelegt, welche essenziell für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind.

Wieso ist ein Onboarding-Prozess so essenziell?

Eine strukturierte und fachliche Einarbeitung verhindert unabgestimmte und zeitaufwändige Einarbeitungsgespräche. Dabei ist der Einarbeitungsplan je nach Mitarbeiterprofil individuell oder standardisiert und beinhaltet Einarbeitungsmaßnahmen, Arbeitsziele und Feedbackgespräche, die fix terminiert sind.

Beim Onboarding geht es um die wertvolle Ressource Mitarbeiter, der bereits bei der Unterschrift des Arbeitsvertrags vom Unternehmen begeistert sein soll. Das Unternehmen und das Team sollen dem neuen Kollegen ein ausgeprägtes Willkommens-Gefühl vermitteln und ihm somit ein hohes Maß an psychologischer Sicherheit mitgeben. Und in Zahlen? Ein erfolgreicher Onboarding Prozess steigert die Produktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und das Engagement. Letztendlich ist es eine Steigerung des ROIs (Return on Investment), der Kapitalrendite. Schließlich investieren Sie in die Ressource Mensch, welcher durch Zufriedenheit mehr Produktivität erbringt.

Weitere Faktoren, die auf den ersten Eindruck einzahlen

Neben dem Onboarding bestimmen auch das Unternehmensimage, kulturelle Aspekte und persönliche Gründe den ersten Eindruck, der beim neuen Mitarbeiter entsteht und somit den Einstellungsprozess beeinflusst.

Doch nicht nur das Unternehmen hat sich beim Onboarding-Prozess anzustrengen. Auch der neue Kollege sollte sich vor dem ersten Arbeitstag und bei den nachfolgenden Tagen vorab informieren, Informationen von sich selbst preisgeben, offen gegenüber dem Neuen sein und sich einbringen.

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

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