Der Faktor Mensch in der analogen und digitalen Welt

von Peter Knappmann, 12.02.2020

Täglich bedienen wir uns aktiv digitaler Medien, um zu surfen, zu arbeiten oder zu spielen. Danach klappen wir den Laptop wieder zu oder schalten das Handy aus und landen somit wieder in der analogen Welt, haben Kontakt mit anderen Menschen, verabreden uns zum Essen oder gehen spazieren. Somit ist sowohl die Online- als auch die Offline-Welt unser Zuhause.

Die digitale Welt ist nur im Internet vertreten, sie ist zielgruppenspezifisch, ermöglicht eine kurzfristige Umsetzung und hat sowohl preisliche als auch zeitliche Vorteile. Allerdings gestaltet es sich oftmals schwer einen Überblick zu behalten, da wenig Orientierung geboten wird. Zudem liegt die Herausforderung dieser Welt in der Gestaltung ansprechender digitaler Kundenerlebnisse. Die Bewegung der Digitalisierung drängt uns dazu den Einsatz der digitalen Medien zu verstärken und komplett digital zu leben und zu arbeiten. Im Zuge dessen wird die komplette Organisation in Frage gestellt. Es wird ein neues Level an Komplexität geschaffen und die vielen neuen Kommunikationsmöglichkeiten müssen stets synchronisiert werden. Dennoch benötigt der Faktor Mensch die ständige Rückkopplung mit der analogen Welt, in der er lebt. Dabei ist die analoge Welt stets physisch verfügbar und präsent, sie spricht alle Sinne an, schafft Erlebnisse und ermöglicht die haptische Wahrnehmung.

Jede Bewegung zieht auch eine Gegenbewegung mit sich. Überfordert uns die digitale Welt?

Die Digitalisierung hat eine menschliche Seite. Denn ohne die Innovatoren, die Transformationen vorantreiben, würde Stillstand herrschen und die Digitalisierung würde gar nicht existieren. Fakt ist: Ohne die analoge Welt, den Faktor Mensch, gibt es keine digitale Welt. Die Digitalisierung ist kein technischer, sondern ein soziotechnischer Prozess - mit dem Mensch im Zentrum. Sie verändert die Unternehmenskultur und nimmt eine wichtige Rolle in allen Lebensbereichen ein. Die Gegenbewegung der Digitalisierung sucht Ruhepunkte außerhalb des Digitalen und die analoge Welt feiert ein Comeback, was auch die gescheiterte Disruption bzw. Verdrängung der traditionellen Formate, wie beispielsweise der Bücher- und Spielbrettverkauf, aufzeigt. Es wird zunehmend nach Hybriden bzw. Mischformen verlangt, die die stetige Rückkopplung mit der analogen Welt vereinen.

Renaissance der analogen Welt: Zurück zur Haptik

Die analoge Welt ist nicht ausgestorben und wird es auch lange noch nicht. Es existiert zunehmend eine Bereitschaft, alles zu bewahren, was an der alten Welt wertvoll und erhaltenswert war – sowohl analog als auch digital. Eine Mischform der analogen und digitalen Welt sowie ein humanisierter Umgang mit der Digitalisierung wird gefordert, ohne diese zu bremsen. Die Digitalisierung ist eine Ergänzung, eine Brücke und ein Zusammenspiel der off- und online Welt. Seien Sie offen gegenüber dem Wandel, aber besinnen Sie sich dennoch auf die eigenen Strukturen und Kulturen, den Faktor Mensch.  

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

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