von Peter Knappmann, 18.09.2019
Es werden immer mehr Wohnungen gebaut, die Siedlungsinfrastruktur wird aus- und umgebaut und es werden stetig mehr Büro-, Handels-, Dienstleistungs- und Gewerbeflächen in Anspruch genommen werden. Die Luftqualität in den Städten wird schlechter, es gibt weniger Freiflächen und die Parks sind übernutzt. Das sind Folgen des Bevölkerungswachstums, des Zuzugs und des Baubooms in den Innenstädten. Auch die Tagbevölkerung hat durch die Pendler aus dem Umland zugenommen. Dieser Run auf die Innenstädte führt zu einer intensiveren Nutzung des Grüns und letztendlich auch zu Nutzungsdruck bzw. Nutzungskonflikten in städtischen Freiräumen und deren Stadtgrün.
Lebt das Stadtbild doch von einer guten Mischung aus Asphalt, grünen Freiräumen und gestressten Menschen, so sollte die Stadtentwicklung und Nachverdichtung von Freiflächen mit einer quantitativen, qualitativen und sozialen Grünsicherung einhergehen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Stadtgrün bzw. die gezielte Anlage von Grünflächen und Pflanzung von Bäumen, ein für die Psyche schützender Faktor ist und uns ein höheres Wohlbefinden verschafft. Daher sollte die positive Wirkung des Grüns in den gestressten Innenstädten in einer gesundheitsfördernden Stadtplanung nicht unbeachtet bleiben.
Auch im Hinblick auf den Klimawandel benötigen wir innovative Entwicklungen, wie beispielsweise neue Bewässerungstechniken bei Hitzeperioden oder Speicherlösungen der Stadtentwässerung bei Starkregen. Doch bei der Umsetzung durch die kommunale Freiraumplanung hapert es oftmals an personellen, fachlichen und finanziellen Mitteln. So wurde des Öfteren ein Grünprojekt in Auftrag gegeben und die anschließende Grünpflege notgedrungen abgestuft.
Das 2017 verabschiedete „Weißbuch Stadtgrün“ ist die Basis einer längerfristigen Bundesinitiative für qualitätsvolles Grün und enthält Handlungsempfehlungen und Unterstützung der Kommunen bei der Sicherung von Grün- und Freiraumflächen. Verschiedene Städtebauförderprogramme verschaffen Kommunen Bundesmittel zur Stärkung der urbanen Grünen Infrastruktur bzw. des qualitätsvollen Stadtgrüns. Durch die Initiative soll das öffentliche Grün im Planungsvollzug gestärkt und in der kommunalen Verwaltung mehr Bedeutung beigemessen werden. Im Bundesförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ wurden 50 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt, die besonders für Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität in den Innenstädten sowie zur Aufwertung der blau-grünen Infrastruktur genutzt werden sollen. Bundesinitiierte Wettbewerbe zwischen den Kommunen sollen die Umsetzung qualitativ und quantitativ antreiben.
Die Bedeutung des urbanen Grüns ist immens und dessen positive Auswirkungen bekannt. Wir bei KNAPPMANN werden weiterhin daran arbeiten viele Grünprojekte umzusetzen und mit unserem Beruf zur Minderung von Klimarisiken, zur Besserung der Lufthygiene und Umweltgerechtigkeit, zum Ausbau der Stadtnatur bzw. grünen Baukultur und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie zur Lebensqualität beitragen zu können. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung in unseren Städten, vor allem im Ruhrgebiet!
Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock
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