von Dirk Binnewies , 08.07.2020
Gerade hier bei uns im Ruhrgebiet, auf Halden, an Bahndämmen und auf Brachflächen trifft man sie häufig an, die Robinie (Robinia pseudoacacia). Eingeführt vor 400 Jahren aus Nordamerika wurde die Gattung vom schwedischen Naturforscher Carl von Linne‘ nach dem französischen Botaniker und königlichem Hofgärtner Jean Robin benannt.
Die geringen Nährstoffansprüche, ihr flaches intensives Wurzelsystem und die Fähigkeit sich über Wurzelsprosse vegetativ auszubreiten und ihr ausgeprägtes Stockausschlagvermögen machen die Robinie zu einer geeigneten Baumart zur Bodenbefestigung und Hangsicherung.
Auch die Eigenschaft der Feinwurzeln, in Symbiose mit Knöllchenbakterien Luftstickstoff zu binden befähigt die Robinie sich besonders rasch auf stickstoffarmen Rohböden zu etablieren. Zusammen mit der hervorragenden Streuzersetzung wirkt die Robinie rasch bodenverbessernd und ist als Pionierbaumart besonders gut geeigneten Extremstandorte und im Ruhrgebiet von der Montanindustrie geprägte Problemstandorte zu rekultivieren.
Robinienkernholz ist hart und zäh und außergewöhnlich dauerhaft und übertrifft dabei unser heimisches Eichenholz. Es übersteht Wechselfeuchte und eignet sich als einer der wenigen nicht tropischen Hölzer auch für die Verwendung im Außenbereich wie z.B. im Terrassenbau. Darüber hinaus hat Robinienholz einen sehr hohen Brennwert.
Die auffälligen und großen Blütenstände der Robinie sind bei Imkern für den begehrten „Akazien-Honig“ sehr beliebt und beleben als Straßenbaum das Stadtbild.
Nicht zuletzt gilt die Robinien als sehr hitze- und trockenstresstolerant. Auch ihre große Widerstandskraft gegenüber Luftschadstoffen und Streusalz macht die Robinie zu einer Empfehlung für urbane Räume. Als Straßenbaum könnte die Robinie deshalb zukünftig eine größere Rolle spielen und Teil einer langfristigen Strategie sein, durch Beschattung, Transpiration, Kühlung und Luftfilterung die negativen Folgen dem Phänomen der sommerlichen Wärmeinselbildung in unseren Großstädten nachhaltig entgegenzuwirken.
Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock
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