Es wird kalt und nass - Stauden, Laub und Schnee

Welche Grünstrukturen kommen im Winter an ihre Grenzen?

vom 20.11.2020

Jede Pflanze passt sich unterschiedlich an den ökologischen Ablauf an. Es gibt einerseits Pflanzen, die Falllaub gut vertragen und sogar Schnee trotzen und andererseits Pflanzen, die sich dem weißen Nass ergeben. Welche Stauden trotzen Herbst und Winter?

Standfest und schneeschluckend

Stauden mit drahtigen bzw. stabilen Stängeln sind selbst mit einer Schneeauflage standfest. Dazu zählen beispielsweise Fetthenne (Hylotelephium), Sonnenhut (Rudbeckia) und Gräser wie Pennisetum. Diese unkomplizierten Stauden sind wichtige Winterstrukturbildner und vertragen sowohl Wind und Schnee als auch Kälte.

Lebendig unter Schnee begraben

Großstauden wie Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) oder nicht-europäische Großstauden wie Tafelblatt (Astilboides tabularis) vertragen eine bemerkenswerte Schneelast. Auch Bodendecker wie Turiner Meister (Asperula taurina) sind von Haus aus unkompliziert und schlucken Schnee. Tritt die Schneeschmelze ein und der Boden erwärmt sich, treiben diese Stauden unbekümmert aus.

Die Problematik mit dem Salz

Durch salzhaltigen Nassschnee, der durch das Schneeräumen auf die bepflanzten Flächen verfrachtet wird, ersticken und verfaulen viele Stauden. Denn das Salz schließt das Luftpolster zwischen Schnee und Pflanze und stresst diese, was wiederum der Vitalität der Pflanze schadet. Lockere Substrate, wie eine mit Laub gemulchte Oberfläche können als Salzbinder genutzt und mit einem Drahtbesen aus den Staudenflächen entfernt werden.

Mit Laub bedeckt

Falllaub unter Bäumen und Sträuchern ist eine potenzielle Grundlage für die pflanzliche Bodendecke. Dadurch wird der Austrieb von Winterunkräutern und Moos verhindert sowie die Wasserdurchlässigkeit und die Bodenlockerung verbessert wird.

Sommergrüne Stauden, wie z. B. Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), sind sehr trockenheitsverträgliche Schattenstauden. Bei ausreichender Winterfeuchtigkeit gedeihen sie sehr gut und treiben durch lockere Laubschichten optimal aus.

Winter- und immergrüne Stauden, wie z. B. Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaehum), benötigen ein mildes Winterklima. Sie reagieren sehr empfindlich auf Kahlfröste und Wintersonne, da ihr Grün über die Laubfrachten hinausragt und somit den Temperaturen direkt ausgesetzt werden. Diese Stauden freuen sich über einen sogenannten immergrünen Stammschutz, der durch eine direkt an die Gehölze gesetzte Strauchschicht erreicht werden kann.

Für die weitere Verwendung von Herbstlaub, lesen Sie doch unseren Blogpost zum Thema Laub und zu den Vorteilen des natürlichen Rohstoffs.

Text: Lena Knappmann / Bild: Adobe Stock

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