Hochschulkooperationen als Personalmarketingstrategie

von Christopher Kuhl, 13.09.2017

Bei der Personalgewinnung für Führungspositionen gibt es derzeit zwei große Probleme. Zum Einen betrifft der Fachkräftemangel auch den Landschaftsbau, was bedeutet, dass gut ausgebildete Führungskräfte mit Berufserfahrung auf dem Markt praktisch nicht verfügbar sind. Zum Anderen fehlt frisch ausgelernten Bachelor- und Masterabsolventen oftmals Hintergrundwissen über verschiedene Prozesse und Zusammenhänge, die für den Berufseinstieg als Bauleiter unverzichtbar sind.

Wir bei KNAPPMANN kooperieren bei verschiedenen Projekten u.a. mit der Hochschule Osnabrück, um früh potentielle Mitarbeiter auf das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber aufmerksam zu machen.

Im letzten Semester diente eins unserer Projekte als Basis für das Modul Nachtragsmanagement des Studiengangs Management im Landschaftsbau, welches durch Herrn Professor Dr. Ehlers betreut wurde. Im Rahmen der Bearbeitung überprüften die Studenten die Ansprüche gegenüber dem Bauherren dem Grunde und der Höhe nach, machten Verbesserungsvorschläge und generierten neue fiktive Nachträge.

Im, durch Herrn Professor Dr. Meinen betreuten, Modul Baubetriebsrechnung des Bachelorstudiengangs Ingenierwesen im Landschaftsbau, haben die Studenten unser Projekt am Max-Planck-Istitut bearbeitet. Anhand von Daten zu Personal und Maschinen, wurden zuerst  der Kalkulationslohn sowie die Zuschlagssätze berechnet. Mit diesen Daten sowie dem  Leistungsverzeichnis  und unserem Einkauf, konnte dann ein Angebot erstellt werden.

In wenigen Wochen startet nun das dritte Projekt in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück. Diesmal dient unser Großprojekt in Xanten als Basis für das Modul Auftragsabwicklung des fünften Fachsemesters des Bachelorstudiengangs Ingenieurwesen im Landschaftsbau, welches durch Herrn Professor Thieme-Hack betreut wird. Das Semester teilt sich in Gruppen von vier bis fünf Personen auf, wobei jede Gruppe ein fiktives Unternehmen darstellt. Als Projektstart wird eine Baustellenführung stattfinden, bei der die Studenten auch unser Arbeitsteam auf der Baustelle kennen lernen werden. Anschließend wird noch unser Unternehmensstandort besichtigt. Im Rahmen dieses Projektes wird auf Basis unseres Einkaufes und des Leistungsverzeichnisses ein Angebot erstellt. Anschließend findet ein Architektengespräch statt, worauf der Auftrag fiktiv vergeben wird und das Projekt als Planspiel durchgespielt wird. Dies beinhaltet das Erstellen eines Bauzeitenplanes, das Schreiben von Rechnungen, das Formulieren von Bedenken- und Behinderungsanzeigen sowie das Erstellen von möglichen Nachträgen. Abschließend wird eine prüfbare Schlussrechnung erstellt.

Durch unser Mitwirken bei diesen Projekten kann KNAPPMANN früh Kontakt zu potentiellen Bauleitern herstellen und diesen, für das Unternehmen wichtiges Wissen in Bezug auf Arbeitsabläufe und Zusammenhänge, vermitteln. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule ist aus unserer Sicht eine Win-Win Situation. Die Studenten lernen noch praxisbezogener und können so besser abschätzen, ob der Beruf des Bauleiters etwas für sie ist.

Mir persönlich haben die praxisbezogenen Module während meines Studium an der Hochschule Osnabrück sehr dabei geholfen, den schnellen und problemlosen Einstieg in das Bauleiterdasein zu meistern. Zudem können wir durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule unser Unternehmen vorstellen und früh mit potentiellen Bauleitern in Kontakt treten, bevor andere Unternehmen diese Chance haben. Dabei gehen wir getreu dem Motto "Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg kommen" vor.

Text: Lena Knappmann

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