Im Verdrängungswettbewerb um gute Fachkräfte

Warum der Aufbau einer Arbeitgebermarke so dringlich und existenziell ist

von Lena Knappmann, 29.10.2020

Landschaftsgärtner, Bauleiter, Baustellenleiter, Vorarbeiter, Maschinisten – Die Fachkräfte in der GaLaBau-Branche werden rarer und begehrter. Es gestaltet sich immer schwieriger geeignete Fachkräfte zu finden. Für viele Unternehmen ist der Fachkräftemangel besonders dringlich und sogar existenziell. Dennoch ist bei vielen Galabauern das Thema der strategischen Personalplanung noch nicht verankert. Beim Recruiting neuer Mitarbeiter müssen neue Wege gegangen werden.

Die Bedeutung von Employer Branding

Um Mitarbeiter wird genauso geworben wie um Kunden. Das Employer Branding vermittelt auch den bestehenden Mitarbeitern, dass diese im richtigen Unternehmen sind. Denn es geht nicht nur darum Mitarbeiter zu gewinnen, sondern diese auch zu halten.

In Zeiten des Fachkräftemangels bauen Unternehmen eine Arbeitgebermarke auf und gehen dabei geplant sowie strategisch vor, um sich gegenüber Mitarbeitern und interessanten Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Unter dem Stichwort „Employer Branding“ wollen Unternehmen interessante Bewerber auf ihr Unternehmen aufmerksam machen und dazu motivieren sich zu bewerben. Sie bewegen potenzielle Mitarbeiter buchstäblich dazu, sich für das eigene Unternehmen anstelle eines Mitbewerbers zu entscheiden.

Das Angebot muss stimmen

Bei den dringlich gesuchten Fachkräften handelt es sich um Engpass-Talente, um die Unternehmen innerhalb einer Branche ringen. Es werden verschiedene Recruiting-Strategien, -Methoden und -Kanäle genutzt, um die Mitarbeiter zu erreichen. Je größer der Fachkräftemangel ist, desto eher kommunizieren Unternehmen ihre Sonderleistungen, beispielsweise das Angebot speziell monetärer oder nichtmonetärer Leistungen, öffentlich. Zuvor wurden diese lediglich in persönlichen Gesprächen verkündet.

Das Angebot an die potenziellen und bestehenden Mitarbeiter sollte in Bezug auf den Arbeits- und Ausbildungsplatz attraktiv und langfristig vom Arbeitgeber aufgestellt werden. Dabei sollte das Employer Branding zielgruppengenau und mit individuell auf das Unternehmen zugeschnittenen Maßnahmen, das Unternehmen langfristig glaubwürdig und interessant darstellen.

Die Unternehmen gehen dabei ganz unterschiedliche Recruiting-Wege. Beispielsweise werden Kooperationen mit Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen eingegangen oder spezielle Recruiting-Events für besondere Zielgruppen ausgerichtet.

Verfügen Unternehmen über einen unattraktiven Standort für neue Mitarbeiter, kann zumindest über die Eröffnung eines neuen Standorts und dessen Vor- und Nachteile nachgedacht werden. Andere Unternehmen wiederum stocken die Mitarbeiter in der Personalabteilung auf.

Alle ziehen an einem Strang

Der Aufbau der Arbeitergebermarke ist Teil der Unternehmensstrategie. Zudem werden die Unternehmensbereiche Personal und Marketing stark mit einbezogen. Dabei sollten die Employer Branding Maßnahmen mit den allgemeinen Marketingmaßnahmen abgestimmt sein und sich sogar gegenseitig verstärken. Das Ziel sollte es sein, das positive Unternehmensimage zu unterstützen.

Ziele und Zielgruppen

Bevor Sie eine Strategie für Ihr Employer Branding festlegen, sollten Sie sich über Ihr Ziel bewusst sein. Was wollen Sie mit der Employer Branding Strategie erreichen? Einige Ziele wären die Verbesserung des Betriebsklimas, die Gewinnung neuer Mitarbeiter oder die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit. Demnach sollten Sie festlegen wen Sie mit Ihren Maßnahmen ansprechen wollen. Wo können Sie Ihre Zielgruppe erreichen und wo bestehen eventuell bereits Kontaktpunkte?

Eins sei gesagt: Der Aufbau eines guten Employer Brandings bzw. einer attraktiven Arbeitgebermarke, benötigt Zeit, Geduld, Kreativität und Know-How.

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

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