von Lena Knappmann, 11.12.2019
Die Vorweihnachtszeit – von Stress und Konsum getrieben, kommen wir kaum zur Ruhe. Auf der Arbeit beschleunigt sich von Tag zu Tag der Jahresendspurt und in der übrigen Zeit, treiben wir uns auf Weihnachtsmärkten rum, rennen durch die Geschäfte oder scrollen durch die Onlineshops, auf der Suche nach dem perfekten Geschenk. Wenn Sie zeitig dran waren, haben Sie Ihr Haus schon geschmückt. Vielleicht haben Sie sogar schon einen Weihnachtsbaum auf dem Balkon liegen oder sogar bereits im Wohnzimmer stehen?
Der Weihnachtsbaum ist ein heidnischer Brauch, den es bereits seit vielen Jahrhunderten gibt. Ursprünglich um böse Geister am Eindringen zu hindern, hat sich der Weihnachtsbaum über die Jahre hin als Schmuckstück zur Weihnachtszeit etabliert. Statistisch gesehen werden in Deutschland ungefähr 30 Millionen Weihnachtsbäume jährlich verkauft. Das sind über tausende Hektar Waldfläche!
In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit ein großes Thema ist - total unpassend. Allgemein gesagt: Die gute Nordmanntanne wird in einer Monokultur auf Plantagen großgezogen, mit Pestiziden gespritzt und aus den Nachbarländern importiert. Böden, Gewässer und Tiere, vor allem Insekten, und letztendlich auch die Umwelt sowie unsere Gesundheit leiden darunter. Doch was gibt es für Alternativen?
Da die Nordmanntanne ursprünglich nicht in Deutschland wächst und somit ein Importgut ist, können Sie unkonventionell bei Ihrer regionalen Forstwirtschaft Weihnachtsbaum-Alternativen wie die Fichte, Kiefer oder Tanne anfragen. Zudem bieten einige Waldbesitzer auch das selber Schlagen des Weihnachtsbaums an. Somit unterstützen Sie heimische Forstbetriebe und umgehen unnötige Transportwege, die einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.
Der lebende Weihnachtsbaum mit Liefer- und Abholservice ist eine weitere umweltschonende und nachhaltige Alternative. Fragen Sie einen solchen Baum bei Baumschulen, Förstereien, Ihrer regionalen Gärtnerei oder Gartenbaubetrieben an (GreenTree, Paderbäumchen, Weihnachtsbaumfreun.de). Die Lieferung des Weihnachtsbaums erfolgt im Topf. Da die Bäume es eher kühl bevorzugen, sollten Sie den Topf-Weihnachtsbaum allerdings nur über die Festtage ins Wohnzimmer holen und auch unbedingt alle zwei Tage gießen. Zudem ist eine langsame Gewöhnung an die wärmeren Temperaturen im Wohnzimmer ratsam. So können Sie den Baum zunächst zeitweise in der Garage lagern, dann im Wohnzimmer beschmückt hinstellen, wieder in die Garage bringen und letztendlich wegbringen oder abholen lassen. Der Verleiher pflanzt den Baum dann wieder bei sich ein.
Falls Sie genug Platz im Garten oder auf dem Balkon haben, können Sie auch einen Weihnachtsbaum mit Wurzelwerk kaufen und selber ziehen. Auch hier sollten Sie eine langsame Gewöhnung an die Zimmertemperatur vornehmen, wenn Sie den Baum über die Festtage ins Haus holen.
Übrigens: Der Plastikweihnachtsbaum ist keine Alternative! Bedingt durch die Produktion in China, der verwendeten Materialien, dem entsprechend langen Transportweg und der besonderen Entsorgung, muss die Plastiktanne mindestens sechs Jahre verwendet werden, um den ökologischen Fußabdruck auszugleichen.
Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock
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