Nur die Veränderung, die sinnvoll ist, verändert

von Peter Knappmann, 25.03.2020  

In den letzten Jahren schreiten die Veränderungen so schnell wie noch nie voran. Innovative und ungeahnte Möglichkeiten sowie neuartige Geschäftsmodelle ergeben sich. Solch eine Dynamik führt oftmals zur Überforderung, denn Veränderungen schüren auch Ängste – Angst vor der Komplexität, Angst, die Entwicklung zu verschlafen oder Angst, dem Innovationsdruck nicht standhalten zu können.  

Das ständige Reden über die Digitalisierung und die Nutzung von trendigen Buzzwörtern wie IoT, KI, Bots etc. machen aus einer guten Sache eine unnötige komplexe, abschreckende und scheinbar nicht beherrschbare Sache. Je mehr man sich mit der Digitalisierung beschäftigt, desto unsicherer wird man. Unmengen an Aufgaben türmen sich und werden unübersichtlich. Das fehlende Detailwissen und tiefgehende Verständnis für diese Herausforderung erschweren die Akzeptanz der Digitalisierung in der Gesellschaft.  

Die Erleichterung des beruflichen und privaten Lebens  

Der Sinn in einer Sache ist der größte und wichtigste Antreiber der Gesellschaft. Der Sinn stellt die Basis für eine digitale, eine sich wandelnde Gesellschaft dar.  

In der frühen Vergangenheit standen bereits ähnliche Veränderungen in der Gesellschaft an, sei es die Motorisierung oder die Elektrisierung. Worin liegt der Unterschied zu heute? Der Sinn der Neuerungen war von Anfang an klar zu erkennen und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz konnte sich entwickeln. Heute sind diese Veränderungen ein Teil unseres Lebens – etwas worüber niemand mehr spricht, etwas ganz Normales, etwas das geschieht. Die Schlussfolgerung ist also diese: die Veränderung an sich ist Alltag.

Die Digitalisierung betrifft uns alle. Die Fragen, die wir uns stellen müssen, sind die Folgenden: In welcher Art von digitaler Gesellschaft wollen wir leben? Was bedeutet die Digitalisierung für uns? Wie kann die Transformation für uns alltäglich werden?  

Tatsächlich ist auch die Digitalisierung schon längst in unseren beruflichen und privaten Alltag eingezogen, sei es das Smartphone, das Tablet, Apps oder Programme. Denn hinter der Digitalisierung versteckt sich eine moderne Lebens- und Arbeitswelt, die sich uns gerade in der aktuellen Situation als Chance, den Alltag der Digitalisierung endlich vollkommen einziehen zu lassen, auftut.  

Digitalisierung als Mittel zum Zweck  

Der Transformationsprozess, hier die Digitalisierung, muss zunehmend zu einem integrierten und alltäglichen Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie werden. Doch gerade das stellt die Herausforderung dar. Die Digitalisierung ist wenig greifbar und sehr schnelllebig. Sie stellt die Anforderung an eine Strategie, die feste Leitplanken vorgibt, welche allerdings auch stets an neuen Gegebenheiten adjustiert werden können. Eine detaillierte und umfassende Strategiebetrachtung ist hier der Anspruch und der wichtige Erfolgsfaktor. Die Unternehmensstrategie muss den neuen Anforderungen der schnelllebigen Zeit gerecht werden. Durch richtungsweisende Vorgaben lässt sich der Veränderungsprozess greifbar machen und die Mitarbeiter wissen wie und warum etwas passiert sowie welche Rolle sie im Veränderungsprozess einnehmen.  

Es geht immer um eine realisierbare und gemeinsame Vision eines ganzen Unternehmens! Nicht die Digitalisierung selbst, sondern das Unternehmen sollte im Vordergrund stehen. Wir müssen aufhören über die Digitalisierung an sich zu reden und stattdessen über den Sinn der Veränderung sprechen. Fördern Sie die Klarheit und Akzeptanz des Veränderungsprozesses.  

Zu Zeiten der Corona-Krise lässt sich das ganze Thema noch einmal unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachten. Vielleicht merken wir gerade, welche Veränderungen doch nicht notwendig sind für den unternehmerischen Erfolg und welche Veränderungen dringend umgesetzt werden sollten. Lassen Sie uns diese Zeit als Chance für die Weiterentwicklung der Digitalisierung in den Unternehmen nehmen.  

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

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