"The New Normal"

Was wird wohl bleiben und was nicht

vom 18.12.2020

Die Digitalisierung ist durch Abstandsgebote und leere Büros deutlich vorangetrieben worden. Die Arbeitswelt hat sich verändert und somit auch die Work-Life-Balance. Was ist das „New Normal“? Was wird bleiben und was nicht?

Die Durchsetzung der Digitalisierung erfolgt wie eine Unerbittlichkeit eines Naturgesetzes. Die Verfechter der digitalen Transformation freuen sich über die Entwicklungen im Jahr 2020: mehr Homeoffice und remote work, mehr E-Commerce sowie digitalisierte Schulen.

Das „New Normal“ bringt aber auch Verzicht mit sich. Zeit zum Innehalten, Ausruhen und für Sentimentalitäten gibt es wenig. Kleine und große Läden in der Innenstadt verlieren an Bedeutung und Zulauf. Kinder erfahren Frontalunterricht durch den Blick auf das Tablet. Für immer mehr Menschen ist Social Media die wichtigste Nachrichtenquelle. Search und Social sind ein bedeutender Teil unseres Lebens. Die großen Player Facebook, Google und Amazon bestimmen die Spielregeln des Marktes und das Angebot. Und auch der letzte Gegner der Digitalisierung shoppt nun online.

Einiges gerät in Bewegung

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und gewöhnt sich daher sehr schnell an die neuen Umstände. Corona ist eine Gesundheitskrise und eine Wirtschaftskrise, bei der die voraussichtliche Tragweite der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen noch nicht abzusehen ist, aber gewiss sind.

Jede Bewegung erzeugt auch eine Gegenbewegung. Das freie Denken der Menschen besteht daraus, die eigenen Gedanken und Überzeugungen immer wieder selbst frontal zu attackieren. Das aktuelle Weltgeschehen hat also keinen Endpunkt, sondern auch einen Angriffspunkt. Social Media verbreitet den Eindruck, dass Deutschland brennt und der Glaube an die Politik und die klassischen Medien gerät ins Schwanken. Letztere, u. a. Print, TV und Außenwerbung, sind allerdings von großer Bedeutung für unsere demokratische Gesellschaft. Wirken sie doch durch Kontrolle und Kritik an der politischen Meinungsbildung mit.

Den richtigen Weg finden

Eigentlich hat sich gar nicht viel verändert, sondern es haben sich nur Entwicklungen beschleunigt. Viel von dem, was passiert ist, wäre wahrscheinlich eh passiert, allerdings viel langsamer. Ohne die Krise wären wir vielleicht erst im Jahr 2025 auf dem Stand von heute.

Bestimmte Verhaltensmuster und Prioritäten haben sich verändert und bleiben auch verändert. Eine neue Ernsthaftigkeit tritt ein, die konservative Grundmotive wieder in den Vordergrund stellt. Vermutlich wird der Wert des eigenen Besitzes wieder an Bedeutung gewinnen. Themen wie New Shopping und der digitale Austausch bleiben relevant.

Zudem hat die Krise bewirkt, dass sich die Menschen mit der Frage nach dem größeren Sinn des Lebens beschäftigen. Es gibt viele Prognosen zum „New Normal“. Themen wie Nachhaltigkeit, Regionalität, Solidarität, soziales Engagement und Umweltschutz bleiben und werden nicht aufgeschoben. Vielmehr werden sie als der Schlüssel für Gesundheit und Sicherheit angesehen.

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

Zurück zur Hauptübersicht

Weitere Artikel zum Thema