Trinkwasser vs. Regenwasser

Die Bedeutung und Verwendung von Regenwasser im Garten

von Lena Knappmann, 09.09.2020

Beim Zähneputzen wird das Wasser ausgestellt, es wird ein Zahnputzbecher benutzt, Waschmaschinen und Geschirrspüler werden durch sparsame Varianten eingetauscht – Was hat das bisher bewirkt?

Aktuell verbraucht die deutsche Bevölkerung pro Kopf circa 130 Liter Trinkwasser täglich. Somit ist der Pro-Kopf-Verbrauch in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Denn Anfang der 90er-Jahre belief sich der tägliche Verbrauch noch etwa auf 150 Liter pro Kopf.

Das Trinkwasser aus der Leitung wird vor allem aus dem Grundwasser gewonnen. Knapp 730 Liter pro Quadratmeter beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge. Von dieser Regenmenge fließt nur ein Bruchteil in die Haushalte. In Deutschland herrscht somit im Durchschnitt keine Wasserknappheit.

Erhöhter Wasserverbrauch in den Sommermonaten

Vor allem im Rückblick auf die heißen Sommer und im Hinblick auf die weiter steigenden Temperaturen und die einhergehenden Dürrezeiten, hebt sich das Thema Wasser in der grünen Branche besonders hervor. Der Wasserverbrauch steigt an heißen Tagen steil an – der Pool wird gefüllt, es wird öfter geduscht und der Garten bewässert.

In Deutschland verbraucht die Gartenbewässerung im Sommer circa 60 Liter pro Quadratmeter Grünfläche. Dabei wird in den meisten Privatgärten auf das Trinkwasser zurückgegriffen. Das treibt die Wasserrechnung in die Höhe und kann bei langanhaltenden Dürren Wasserknappheit hervorrufen, weil der Grundwasserspiegel zu niedrig ist.

Im Folgenden wollen wir Ihnen einige Vorschläge unterbreiten, wie Sie Ihren hohen Wasserverbrauch vor allem in den Sommermonaten eindämmen können.

Regenwassersysteme im Privatgarten

Das Regenwasser ist kostenlos, uneingeschränkt nutzbar und von Natur aus kalk- und chlorfrei. Es kann sowohl für die Waschmaschine, Toilette, Reinigungsarbeiten als auch für die Gartenbewässerung besonders gut genutzt werden. Regenwasser kann 50% des Trinkwasserverbrauchs ersetzen und ist aufgrund der wenigen Kalkrückstände besonders gut für Pflanzen geeignet, die Kalk nicht vertragen.

Je nachdem wie Sie das Regenwasser nutzen möchten, gibt es verschiedene Systeme bzw. Lösungen. Für die alleinige Nutzung der Gartenbewässerung bietet sich vor allem eine Regentonne an. Eine Regentonne fängt circa 100 Liter Regenwasser auf und kann meistens bedenkenlos unter einem Fallrohr aufgestellt werden. Allerdings sollten Sie auf einen festen und ebenen Boden, wie beispielsweise festen Sandboden, achten. 

Eine weiteres Regenwassersystem ist eine Regenwasseranlage mit einem oberirdischen Tank oder einem Erdtank. Viele Eigentümer bevorzugen den Erdtank aus optischen Gründen, da dieser von außen nicht sichtbar ist. Diese Anlagen filtern das Regenwasser über Dachrinnen-Gitter, welches im Erdtank und mit einem Zulaufberuhiger aufgefangen und durch einen Ansaugfilter mit einem Wasseranschlussrohr und letztendlich einer Wasserpumpe verbunden wird. Bei einem oberirdischen Tank gilt es stets zu beachten, dass der Regenwassertank lichtundurchlässig ist und im Schatten steht, damit sich keine Bakterien und Algen bilden können.

Aber auch für den Wasserbrauch im Haus gibt es bestimmte Regenwasseranlagen mit Erd- und Kellertank, welche abhängig von der Größe der Dachfläche, Anzahl der Personen im Haushalt und des Nutzungsumfangs gewählt werden können.

Regenwasser sammeln ist nachhaltig und spart Kosten

Sie können im Regen tanzen und ihn gleichzeitig sammeln. Das spart Ihnen hohe Wasserkosten und ist auch noch nachhaltig. Viele Baumärkte haben eigene Fachabteilungen für das Thema Regenwassernutzung und bieten individuelle Lösungen an. Sie können aber auch den Gärtner Ihres Vertrauens ansprechen.

Wie Sie ihr gesammeltes Regenwasser bei Hitze und Trockenheit richtig nutzen, können Sie hier nachlesen. 

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

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