von Christof Miß, 31.05.2019
In unseren letzten Blogposts zum Thema digitale Baustelle wurden bereits erste Möglichkeiten und Prozesse innerhalb einer Projektabwicklung vorgestellt. Es wurde unter anderem festgestellt, dass die Baubranche, also auch der Landschaftsbau, ohne fortschrittliche digitale Methoden auf Dauer nicht dem Leistungsdruck standhalten kann. Komplexe Bauvorhaben in möglichst kurzer Zeit und mit geringen Kosten zu realisieren wird zur Regel. Es geht also um die Faktoren Zeit und Geld, welche insbesondere für den Auftraggeber, aber auch für das ausführende Unternehmen relevant sind. Was hat aber die Prozessoptimierung im Hinblick auf die genannten Faktoren mit Maschinensteuerung und digitaler Absteckung zu tun?
Die digitale Maschinensteuerung lässt sich in 2D- und 3D-GPS- Steuerungen unterteilen. Die Systeme sind in ihrer Arbeitsweise relativ gleich, lediglich unterschiedliche Hardware-Komponenten sind von Nöten. Sie können für die unterschiedlichsten Arbeitsaufgaben eingesetzt werden. In einem voranngegangenen Blogpost wurde bereits der Nutzen von digitalen Geländemodellen (DGM) erläutert. Die DGMs sind Vorraussetzung für die Maschinensteuerung auf der Baustelle. Alle großen und notwendigen Maschinen die im Landschaftsbau zum Einsatz kommen, können mit dieser Technik ausgestattet werden. Egal ob Raupen zur großflächigen Geländeprofilierung oder zum Einbau von Schüttgütern, Bagger für Ausschachtungsarbeiten und Geländemodellierung oder Radlader mit entsprechenden Anbaugeräten für den Einbau von Tragschichten und Wegedecken. Sie alle können mit Hilfe von entsprechenden Total- oder Robotikstationen (Tachymeter) oder GPS-Basisstationen in kürzester Zeit millimetergenaue Arbeit verrichten. Womit wir wieder bei den Faktoren Zeit und Geld wären.
Digitale Methoden können auch in der direkten Baustellenvorbereitung, der Absteckung, Anwendung finden. Ausgestattet mit Feldrechner, Prisma und GPS-Empfänger erhält der Polier die Möglichkeit mittels digital hinterlegten Plänen und entsprechender Höhen- und Lagepunkte, diese genauestens auf der Baustelle abzustecken. Im Gegensatz zu herkömmlichen Einmessmethoden kann so täglich wertvolle Zeit gesprart werden. Ein weiterer entscheidener Vorteil birgt in erster Linie auch einen Nutzen für den Auftraggeber. Bei Ortsterminen können „mal eben“ wichtige Punkte abgesteckt und so für den Bauherrn veranschaulicht werden und daraufhin besprochen und gegebenenfalls geändert werden. Das Alles ohne Schnurgerüste, Fluchtstäbe, Maßbänder und Winkel.
Die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität einer Baustelle können, bei richtigem Einsatz der digitalen Komponenten, im Zusammenhang mit der Arbeitsvorbereitung deutlich erhöht werden. Personal- und Maschinenkosten werden verringert, da für die gleiche Menge der Arbeit mit Hilfe der digitalen Unterstützung, deutlich weniger Ressourcen und Personal gebunden werden. Nicht zuletzt kann in diesem Zusammenhang auch das Stichwort Nachhaltigkeit genannt werden, wenn man sich aktiv mit der Optimierung von Bauprozessen mit digitalen Hilfsmitteln beschäftigt. Wissen Auftraggeber und Kunden die digitalen Möglichkeiten für sich zu nutzen und stehen bei Änderungen und Problemen im ständigen und direkten Kontakt zum Auftragnehmer, können diese Methoden für beide Seiten entscheidene Vorteile bringen, welche am Ende über einen reibungslosen Bauablauf mitentscheiden können.
Text: Christof Miß / Bild: AdobeStock
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