Wie ein klares Führungsverständnis Unternehmen nach vorne bringt

von Peter Knappmann, 17.07.2019  

Es ist eine Herausforderung so zu führen, dass die Innovationskraft, Neues zu gestalten, bei den Mitarbeitern stets neu entfacht wird. Denn oftmals wird bei der Besetzung leitender Positionen Fachkompetenz über Führungskompetenz gestellt. So kommt es nicht selten vor, dass die vermeintliche Führungskraft eingeschränkt und ihrem Meinungsumfeld angepasst ist, ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis und Angst vor Entscheidungen hat und somit nicht in der Lage ist Menschen zu ihrer Bestleistung zu führen. Das bringt ein Unternehmen nicht weiter und richtet sogar einen wirtschaftlichen Schaden an. Eine eindeutige Positionierung, ehrliche Kommunikation, Vertrauen, Fairness, Toleranz und Konsequenz – Diese Komponenten haben in der Führung eine große Auswirkung auf die Mitarbeitermotivation und den Fortschritt, der vor allem von den Menschen abhängt, die mutig Bestehendes in Frage stellen.  

Seien Sie nicht „Everybody’s Darling“

Die meisten Führungskräfte handeln nach dem Verhaltensmuster „Everybody’s Darling“ und sind davon überzeugt, erfolgreich und authentisch zu führen. Dabei diskutieren, informieren, motivieren und kritisieren sie viel zu wenig. Sie stellen zu wenig in Frage und handeln nur nach Schema X. In der Führungsebene werden Mitarbeiter benötigt, die Leistungen vorleben, Orientierung geben, auf Ziele einschwören und Mitarbeiter fördern sowie fordern können. Es müssen Querdenker in den Mittelpunkt gestellt werden, die neue Ideen entwickeln, indem sie kritisch hinterfragen, experimentierfreudig, innovativ und kreativ sind.  

Positionieren Sie sich eindeutig und sprechen Sie Klartext

Um neue Ideen anzustoßen und das Unternehmen vorwärts zu entwickeln, müssen Entscheidungen mit Mut und Überzeugung getroffen werden. Die Führungsebene muss mutig sein, die eigene Meinung zu vertreten, wenn diese nicht den allgemeinen Erwartungen entspricht, sich durch Entscheidungen unbeliebt zu machen und Diskussionen anzustoßen. Konstruktive Reibungen und Konfrontationen können Veränderungen anstoßen und beleben die Innovationskraft.  

Handeln Sie nach Fairness, Toleranz und Konsequenz

Dementsprechend gilt es den Mitarbeitern Orientierung zu geben, wie die Führungsebene zu welchen Entscheidungen und Themen steht. So sollten Sie als Führungskraft Wertschätzung und Anerkennung für gute Leistungen aussprechen und Kritik ausüben, wo Leistung ausbleibt, um die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Trauen Sie sich zu experimentieren und Neues zu entdecken, sollten Sie auch eine entsprechende Fehlerkultur im Unternehmen pflegen. Akzeptieren Sie das Scheitern, machen Sie Mut und stellen Sie sicher, dass Fehler nur einmal gemacht werden.  

Kommunizieren Sie ehrlich und wahren Sie das Vertrauen

Für ein erfolgreiches Miteinander sollten Sie Ihre Mitarbeiter mit einbeziehen, sie wertschätzen und herausfinden, was sie denken und was sie verstanden haben. Denn genau die Antworten auf die Fragen, die Sie stellen, können wertvolles Potential enthalten. Kommunizieren Sie ehrlich und behalten Sie das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter, indem Sie Versprechen einhalten. Jemandes Vertrauen zu gewinnen, dauert oft Monate oder Jahre, wogegen das Vertrauen zu verlieren, häufig nur wenige Sekunden dauert. Wurden Erfahrungen gemacht, dass sich auf Ihr Gesagtes nicht verlassen werden kann, führt das oftmals zu Abkehr, Widerstand und letztendlich zur inneren Kündigung Ihrer Mitarbeiter. Verhalten Sie sich offen und ehrlich gegenüber Ihren Mitarbeitern, um die Beziehung zu stärken.  

Seien Sie gewiss: Zukunftsgerichtete Führungskräfte betrachten Risiken als Chance und lassen ihre Mitarbeiter angstfrei sowie nach ihrer Überzeugung arbeiten. Entwickeln Sie eine Unternehmenskultur, die Fehler und Kritik zulässt sowie Wertschätzung und Motivation vorlebt und ausspricht. Denn genau diese Einstellung bewegt das Unternehmen vorwärts.

Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock

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